Kann man von der Fotografie leben? Was ist dafür notwendig? Spolier: Es ist nicht die Qualität deiner Bilder.

067 - Kannst du von der Fotografie leben?

14:09 26.1.2022 podcast

Kann man von der Fotografie leben? Was ist dafür notwendig? Spolier: Es ist nicht die Qualität deiner Bilder.

Transkript der Episode

Hallo zusammen, Matthias hier. Herzlich willkommen in einer neuen Folge der Fotografieakademie, dem Podcast und dem YouTube-Kanal, bei dem ich alle Themen ansprechen möchte, die zwar zur Fotografie so dazugehören, aber nicht zu dem eigentlichen Fotografien zu tun haben. Heute mit dem Thema kann man von der Fotografie überhaupt leben. Und das ist eine Frage, die ich tatsächlich relativ häufig gestellt bekommen. Also meistens, wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die nichts von mir wissen, die mich nicht kennen, sei es auf Hochzeiten mit Gästen, sei es jetzt mit, ich weiß nicht, irgendjemandem, den ich im privaten Umfeld kennenlerne und der mich halt darauf anspricht, so, hey, was machst du, ne? Fotografie. Und dann kommt meistens so ein mit so einem leicht unglaubigen Unterton. Aha, interessant. Kann man davon denn leben? Wo ich mir denke, warum denn nicht? Warum sollte man von der Fotografie denn nicht leben können? Man fragt ja auch niemand anderen. Wenn ich jetzt, keine Ahnung, offiziell sind wir als Fotografen, ja Handwerker. Wenn ich jetzt andere Leute frage, so, hey, was machst du, beruflich? Und der sagt, ja gut, ich bin Maurer, dann frage ich den ja nicht, ob man von der ganzen Sache leben kann. Obwohl die Person prinzipiell die exakt gleichen Probleme hat, wie jeder andere Selbststände, im Endeffekt auch. Es gibt einen großen Unterschied. Die wenigsten werden hobbymäßig Maurern. Also, ich weiß jetzt nicht genau, ich kenne nicht so viele Maurer. Das war jetzt vielleicht ein blödes Beispiel, ne? Aber es gibt halt Zwei Geberufsgruppen, die man tatsächlich auch nur als Beruf ausübt. Niemand macht das hobbymäßig. Ich kenne niemanden, der ein Hauptjob hat und hobbymäßig Steuerberater oder Anwalt ist. Auch ein anderes Thema ist ja zulassungspflichtig. Aber man hat das so ein kleines bisschen nicht im Kopf mit drin, weil man kennt, ne? Man kennt das von vielen Leuten, ne? Die haben sich eine Kamera gekauft, die machen das hobbymäßig. Das ist was, was man erfassen kann. Man kennt halt nicht so viele Berufsfotografen. Und ich möchte heute so ein kleines bisschen die Frage aufdröseln, ob man von dieser Geschichte leben kann oder nicht. Und warum hier manche Leute so ein kleines bisschen falsch drüber denken? Also, erstens mal, ich kann es bestätigen, man kann von der Fotografie leben. Ich bin Profifotograf, ich lebe von der Fotografie. Nur, um diese Frage jetzt mal vorwegzunehmen, darum möchte ich eigentlich nicht groß diskutieren. Ist ein eigentlich relativ einfaches Rechenbeispiel. Kommt ein kleines bisschen drauf an, was für Ansprüche du an dich selbst hast, was für Ansprüche du dein Umfeld mitliefert. Klar, muss jemand, der Single ist und keine Kinder hat, jetzt andere Beträge verdienen, um sich am Leben zu halten. Klingt irgendwie voll falsch, als wäre es an der Herzlungenmaschine angeschlossen. Aber man muss was anderes verdienen, als jetzt jemand, der verheiratet ist, drei Kinder hat und halt der Einzige ist, der in diesem Haushalt arbeitet. Das ist definitiv schon mal klar. Wenn ich sage, hey, mir reichen im Monat 2-3.000 Euro, okay, geil, der wird vielleicht sagen, okay, für wie viel von diesem Monat denn, das ist bei mir wahrscheinlich am dritten Tag schon verpufft, einfach, weil ich Miete bezahlt habe. Genau, anderes Thema, darum soll es nicht gehen, es soll eher so um diesen Kerngedanken gehen. Denn was unterscheidet denn ein Profifotografen von einem Hobbyfotografen? Mehrere Dinge. Zum einen, klar, verdient der Profifotograf Geld mit dieser Geschichte. Und da fängt es eigentlich schon an. Denn man denkt, das ist so ein bisschen der Grundgedanke dahinter, dass man im Endeffekt nichts anderes machen muss, als so weiter wie die ganze Zeit, also als Hobbyfotograf. Ich habe das auch gedacht, also ich nehme mich da nicht aus. Man denkt, dass man einfach hergeht und sagt, ja gut, ab sofort nehme ich halt für meine Shootings Geld und dann passt die Sache schon. Funktioniert schon, die bezahlen mich halt einfach in Zukunft für meine Shootings und dann ist das Thema durch, aber jetzt bin ich Profifotograf und kann von der Geschichte leben. Wenn es doch nur so einfach wäre. Denn natürlich ist es, wenn man als Hobbyfotograf startet und jetzt mit einem Menschen fotografiert, ich weiß nicht, mit Models, TFP, Shootings macht oder sowas in der Richtung, relativ einfach, verhältnismäßig, sage ich mal, an Aufträge zukommen. Man schreibt ein bisschen mit den Leuten, vereinbart war es, klar investiert jeder seine Zeit, klar ist das jetzt nicht 100% gratis, dass man Fotos geschenkt bekommt, man muss ja auch da sein, man braucht vielleicht eine Visages, denn man muss sich eine Location raussuchen, man muss hinfahren, also es sind ja schon Kosten und natürlich auch Zeit mit drin. Aber es wäre jetzt nicht, als hätte ich ein Fotograf für 2000 Euro gebucht, dieses Geld spare ich mir im Endeffekt. Und ihr werdet schnell merken, in dem Moment, wo ihr sagt, hey, das Shooting kostet jetzt Geld, ich mach das nicht mehr gratis, dass die Arrate der Anfragen komplett nach unten geht. Weil man natürlich von dir gewohnt ist, man kann dich einfach so, ich schreibe dich an, du hast Bock drauf, findest cool, okay, geil, wir shooting zusammen und wir haben ein paar geile Bilderteam, warum soll ich jetzt plötzlich Geld bezahlen, ging ja die ganze Zeit so. Deswegen ist das schon mal so der erste Knackpunkt, denn Fotografie und gerade professionelle Fotografie und Fotografie, von der man leben kann, ist nicht unbedingt Fotografie, es ist nicht unbedingt, dass ich jetzt einfach nur gute Fotos mache. Denn vielleicht habt ihr das selber schon mal gemerkt. Ihr kennt mit Sicherheit einen Fotografen, wo ihr sagt, die Bilder von dem sind ganz okay. Ja, die würde ich mit Sicherheit auch hinbekommen, vielleicht kriege ich sie sogar besser hin, aber der hat, ich weiß nicht mehr, Social Media Reichweite, man sieht, der hat ständig irgendwelche Aufträge, ist da unterwegs und da unterwegs und jetzt mal ganz davon abgesehen, ob das echt oder nicht echt ist, auf Social Media wird ja sehr viel gefegt. Es geht einfach darum, warum schafft er die Aufträge und ich nicht, obwohl meine Bilder ja theoretisch besser sind. Aus einem ganz einfachen Grund, es geht nicht nur ums handwerkliche Talent, es geht nicht nur um die technischen Fähigkeiten, sondern es ist sehr viel Marketing, sehr viel, wie gehe ich mit Kunden um, habe ich schon eine Reputation, dass ich eben hergehen kann, ich habe das nicht nur einmal ein geiles Bild gemacht, dass ich dann im Danachen übrigens auch 20 Stunden mit Photoshop bearbeitet habe, dass es auch so aussieht, sondern kann ich das reproduzieren, kann ich das auch so reproduzieren, dass es abrechenbar ist, weil ich glaube nicht, dass einer meiner Kunden mir 20 Stunden Photoshoparbeit bezahlen würde. Mit Sicherheit, ginge mit Sicherheit auch, ja, da gibt es Ausnahmen, aber rechnen wir das mal auf ein normales Porträt-Shooting, dann fotografiere ich eine Stunde und bearbeite 20 Stunden, das ist nicht kalkulierbar, was soll ich da verlangen, 3.000 Euro oder so was in der Art, das geht ja gar nicht, das wird niemand, also schon, es gibt Leute, die bezahlen das, sagen niemals nie, aber die Rate ist halt deutlich geringer, die wenigsten geben 3.000 Euro für ein Porträt-Shooting aus. Ja, anderes Thema, darum soll es jetzt nicht gehen, soll jetzt darum gehen, dass Fotografie, gerade im professionellen Bereich und gerade auch in dem Bereich, wo man davon leben kann und wo man damit Geld verdient, nicht so viel mit Fotografieren zu tun hat, das ist ja auch so ein kleines bisschen worum es hier in diesem Podcast beziehungsweise auf diesem YouTube-Kanal geht, sondern sehr stark mit dem Thema Marketing, sehr stark mit dem Thema Kommunikation, sehr stark selbstverständlich auch mit dem Thema Verkaufen. Ich habe das bei mir selber gemerkt, ich bin gerade so in den letzten 2-3 Jahren, habe ich mich unglaublich stark im Verkaufsbereich weitergebildet. Also ich habe teilweise schon das Gefühl gehabt, auch weil mir manche Worte in manchen Videos schon so rausgerutscht sind, ich habe ja hier kein Skript vor mir, ich schreibe ja nicht alles wortwörtlich auf, sondern ich spreche einfach das aus, was mir gerade den Deo-Mend einfällt, komplett ungeskriptet. Für die Podcast-Folge steht eigentlich nur die Frage, die im Titel dritt steht. Mehr habe ich zu dem Thema nicht. Aber funktioniert, also so arbeite ich halt. Und mir ist es schon öfters passiert, dass mir gerade solche Marketing-Verkaufsgeschichten immer mal hier rausgerutscht sind und ich fast schon das Gefühl habe, okay, wenn du noch so ein kleines bisschen weitermachst, fängst du an, morgen Verkaufs-Trainer zu sein. Will ich ja auch nicht. Ist nicht mein Ziel, trotzdem ist es ein gigantisches Defizit, das einfach viele Fotografen haben. Weil man nicht verstanden hat, wie das Ganze funktioniert und weil man sich auch in dieser Hinsicht nicht weiterbildet. Man geht her, man sagt, cool, ich mache mich selbstständig und ich probiere schon irgendwas aus, es wird schon irgendwo funktionieren und startet halt damit, sich fotografisch weiterzubilden, weil man halt sagt, wenn meine Bilder besser werden, dann werden auch meine Aufträge besser. Das ist aber nicht so. Tatsächlich ist das nicht so. Zum Teil, klar, man muss hier auf einem gewissen Level sein, definitiv, aber für die meisten Kunden reicht ein gewisses Level. Noch weiter drüber zu gehen, bringt dir nichts. Gerade wenn du die geilsten Fotos überhaupt machst, aber nicht an die Leute rankommst, die dafür bezahlen wollen. Denn darum geht es ja im Endeffekt. Wir wollen von dieser Geschichte leben. Und das ist tatsächlich machbar unter der Voraussetzung, dass man sich halt bei seinem Staat in die Selbstständigkeit, oder halt, wenn man schon drüber nachdenkt, die meisten haben den, das unglaublichen Luxus, den ich in der Moment auch hatte, nebenberuflich zu starten und sich auszuprobieren. Ganz ehrlich, klar, ist es ein bisschen doof, wenn das nicht funktioniert, aber ich habe 2013, glaube ich, meine Firma nebenher gegründet, meinen neberuflichen Teil gegründet, mit mir selber nicht mehr 100 Prozent sich ab. Aber ja, ich habe nebenher starten können. Ich habe ganz entspannt Dinge ausprobiert und ja, ich habe viel Zeit verplempert. Das ist so. Ich hätte das mit Sicherheit in zwei Jahren hinbekommen können oder in einem Jahr hinbekommen können und jetzt halt nicht in, ja, fünf, sechs. Gut, es entwickelt sich halt immer ein kleines bisschen anders. Aber wenn ich direkt den Fokus gefunden hätte, den ich jetzt hier vor zwei, drei Jahren gefunden habe, wäre das unglaublich schnell gegangen. Einfach, weil den meisten Leuten der Business-Teil komplett fehlt. Und der ist im ersten Moment, ich will nicht sagen wichtiger als die Fotografie. Euer handwerkliches Können muss schon auf einem gewissen Niveau sein, habe ich ja schon gesagt. Aber er ist sehr wichtig. Und ich würde das Skill-Level hier, wenn man da wirklich mal in Prozent oder in Punkten oder sowas in die Richtung gehen könnte, zumindest einmal auf ein ähnliches Niveau bringen. Ich denke schon, dass ich besser fotografiere als dass ich verkaufe. Klar, aber es sollte nicht auf Null sein. Darum geht es eigentlich. Kleines bisschen. Ich hätte vielleicht was aufmalen sollen. Aber egal, das geht halt in den Podcasts in dem Moment nicht. Ich glaube, du hast es schon so ein kleines bisschen verstanden. Wichtig an der Sache ist, wenn du mit der Selbstständigkeit startest, wenn du überlegst, hey, ich möchte mir diesem Thema irgendwann mal Geld verdienen, bildet dich auf jeden Fall weiter im Bereich Rhetorik, bildet dich auf jeden Fall weiter im Bereich Verkaufen, muss jetzt kein Verkaufskotging-Seminar für 20.000 Euro sein oder sowas in der Richtung, weil ich kenne diese Riege, wenn man in diese Ecke geht, dann kommt man ganz schnell auch mal auf solche Beträge. Das können Bücher sein. Es gibt so viele Bücher gerade zu diesem Thema. Einfach mal ein kleines bisschen schlau machen, Einsteigerbücher, ein bisschen weitergehen, gibt auch sonst YouTube-Videos, alles möglich. Also das ist genauso breit gefächert wie die Fotografie dieses Thema. Ich werde auch hier klar noch ein paar Tipps geben. Ich habe auch selber ein Kurs dazu, ein Fotografie, nicht Fotografie-Business, sondern Business für Kreative heißt da. Ich kann hier mal unten drunter verlinken, beziehungsweise wenn man auf meiner Seite geht, findet man ihn glaube ich auch. Auf jeden Fall, es geht darum, gerade in diesem Bereich ein kleines bisschen mehr zu machen, als es viele, die ich in dem Moment kenne, machen würden oder auch aktuell tun. Bildet euch bei einem Bereich Verkaufen weiter, dann ist es auch tatsächlich gar nicht so schwierig, mit der Fotografie Geld zu verdienen, weil im Endeffekt macht ihr das klar ohne Ausbildung und klar in einem Bereich, wo halt sehr, sehr viele andere auch unterwegs sind, Hobbyfotografen, sonst irgendwas, aber ihr macht im Endeffekt das, was in so vielen anderen Bereichen ebenfalls gemacht wird. Sei es Handwerker, sei es, mir fällt keine andere Berufsgruppe ein, die jetzt in eine ähnliche Riga reinpassen würde, aber Handwerker passen eigentlich ganz gut, weil die müssen auch an Aufträge rankommen, wenn sie keine Aufträge haben, dann sieht es genauso aus wie bei euch als Fotograf, dann kommt halt in die Moment kein Geld rein. Vorteil, wenn man nebenberuflich starten kann, ist das erste Mal egal. Dann kann man hier auch ein bisschen langsamer machen, wobei für manche wäre vielleicht ein Astrid ganz gut. Das war jetzt mal soweit mein Gedanke zu dieser Frage. Ich beantworte es meistens nicht ganz so lange, weil wenn ich so anfange, dann kommt der Auftrag nicht zustande. Also er kommt zustande, aber ich komme nicht in die Pütte, ich kann ja nicht 20 Minuten, die Themen darüber diskutieren, warum man jetzt mit der Fotografie doch Geld verdienen kann und davon doch leben kann. Mir ist eine ganz lustige Diskussion. Auf jeden Fall, das war soweit mein Statement zu diesem Thema. Wenn du noch mehr dazu lernen möchtest, ich habe unten drunter auf jeden Fall meinen Business für kreative Kurs, bzw. auch die Akademie verlinkt. Die Akademie geht jetzt noch ein bisschen weiter, die vereint so ein bisschen Foto, Video und selbstverständlich auch den Business und Marketing Teil. Da ist so das Komplettpaket und der Business-Kurs ist eigentlich mein Spezialkurs nur für den Businessbereich. Also quasi das, was ich seit 2017 noch gar nicht mehr so stark verändert habe. Seit 2017 fährt das eigentlich sehr, sehr gut für mich. Diese Strategie und diese ganzen Tipps, das, was ich alles anwende, um eben von der Fotografie zu leben, kriegst du komplett in diesem Kurs. Also schauen die mal ein bisschen genauer an und wir hören uns oder sehen uns einfach in der nächsten Folge wieder.

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