Solltest du Preise auf deiner Webseite veröffentlichen? Es hat Vor- & Nachteile. Heute geht es darum, warum es keine gute Idee ist, Preise auf der Webseite zu veröffentlichen. Zumindest keine exakten.
Transkript der Episode
Hallo zusammen, Matthias hier. Herzlich willkommen in einer neuen Folge der Fotografieakademie, dem Podcast und dem YouTube-Kanal, das ich mit allen Themen beschäftige, die zwar zur Fotografie schon so dazugehören, aber nichts mit dem eigentlichen Fotografien zu tun haben. Heute möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, ob ich meine Preise auf der Webseite oder wo auch immer in der Moment öffentlich machen soll oder nicht. Ich bin mir gerade tatsächlich nicht ganz sicher, ob ich zu dieser Folge, zu diesem Thema schon mal eine Folge aufgenommen habe. Falls ja, könnt ihr mir gerne kommentieren. Der aufmerksame Zuhörer wird es vielleicht mitbekommen. Ich habe schon zu viele Folgen gemacht. Es wird weitergehen. Trotzdem, auch wenn so was in der Moment passiert, ist im Endeffekt egal. Jetzt geht es genau um dieses Thema. Und zwar, ich habe jetzt schon einige Webseiten gesehen, bei denen Leute Preise öffentlich gemacht haben. Das hat den Vorteil, dass man in dem Moment diese Preisfrage, vor der vielleicht manche Leute Angst haben, gerade wenn man Kunden am Telefon haben und der fragt so, ja gut, was kostet denn? Und du nennst deinen Preis und er sagt, nein, das ist halt schon so ein kleines bisschen schwierig für manche, dann in eine Einwandbehandlung zu gehen beispielsweise oder das halt richtig zu verkaufen. Klar, deswegen schreibt man Preise auf die Webseite, dann ist schon klar, wer anfragt, hat den Preis gesehen und dann ist gar keine Diskussion mehr drüber. Aber es hat auch Nachteile und vor denen möchte ich dich jetzt so ein kleines bisschen warnen. Zuerst einmal, wir wissen gar nicht, was jemand braucht. Wir haben keine Ahnung und vielleicht weiß auch teilweise der, ich weiß nicht, Brautpaar, wer auch immer in der Moment anfragt, ich komme aus der Hochzeitsfotografie, ihr wisst das, die wissen ja gar nicht, was für die notwendig ist und viele gehen tatsächlich her und vergleichen. Das ist, dann läuft dann so check 24-mäßig ab, Hochzeitsfotograf in der Preisliga, ich verbrauche so viel Kilowattstunden im Jahr, bitte gib mir den geilsten Stromvertrag. Ja, die gehen einfach die Webseiten ab, gucken, sind da Preise drauf, dann keine Ahnung, wird eine Exeltabelle gemacht, dann nehmen sie halt einfach einen günstigsten oder sowas in der Richtung. Doch das Problem an der Sache ist, die wissen gar nicht, was sie brauchen. Die meisten heiraten zum ersten Mal und auch viele von den Leuten, die sich bei mir fotografieren lassen, stehen nicht ganz zum ersten Mal vor der Kamera, man war vielleicht schon mal bei einem Fotografen, hat vielleicht schon mal ein Bewerbungsfoto oder ein Passbild machen lassen, aber diese Paar-Shootings oder Familien-Shootings, die ich zum Teil auch mache, die sind für die meisten das erste Mal und die wissen gar nicht, was sie brauchen. Und vielleicht kennt man bestimmt, vielleicht ist es so, dass man zwei Dinge vergleicht, die auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, aber die gar nicht zusammen passen. Klar sind Äpfel und ja Äpfel mit Birnen vergleichen, klar sind Äpfel und Birnen in dem Moment beides Obst, beides ist mit Sicherheit gesund und beides kann man kaufen. Wahrscheinlich liegen sie in vielen Läden sogar nebeneinander, trotzdem sind es ja zwei komplett unterschiedliche Dinge und ich schreibe absichtlich keine Preise auf meine Webseite, weil ich aus dieser Vergleichbarkeit rausgenommen werden möchte. Ich will nicht der Apfel sein, ich will aber auch nicht die Birne sein, ich möchte, dass wenn mich jemand anfragt und sagt, ich brauche Obst, dass ich die Gelegenheit habe zu sagen, welches denn? Was hast du dir denn vorgestellt? Gut, jetzt hinkt mein Vergleich so ein kleines bisschen, weil ich habe ja ich habe Ahnung von Obst, aber ich bin kein Lebensmittelberater, das ist schon mal voll weg, aber einfach mal fragen, was habt ihr euch vorgestellt, was ist euch wichtig, warum machen wir das nicht so? Dieser Erstkontakt, der ist unglaublich wichtig und dann kann man natürlich auch argumentieren, hey, gerne kannst du die Birne haben, die ist auch ein bisschen günstiger, aber der Apfel würde deutlich besser zu euch passen, weil ich weiß nicht, rotes Obst ist besser für euch, ihr merkt schon, worauf ich hinaus möchte, merkt ihr, auch wenn ich keine Ahnung von Obst habe, richtig. Das muss man so ein kleines bisschen machen, das ist schon mal ein gigantischer Punkt. Wenn ihr jetzt sagt, er kriegt haufenweise Anfragen, die alle komplett abstruß sind, wo er keine irgendwelche Vorstellungen hat oder sowas in der Richtung, solltet ihr schon zwei Dinge Gedanken machen. Zuerstens mal, wenn jetzt haufenweise Leute anfragen nach dem Motto, hey, ich hätte gerne Shooting für 50 Euro, schaut euch mal eure Webseite, euer Instagram Profil oder was auch immer, euer Auftreten, wo die Nachrichten, die da im Moment eben herkommen an und guckt, wirkt das, als wäre dir ein 50 Euro Fotograf oder wirkt das, als wäre dir keine Ahnung, ein 1000 Euro Fotograf. Ich übertreibe jetzt absichtlich mal, es kommt immer so ein kleines bisschen drauf an, wo ihr hin wollen in dem Moment, aber wie wirkt euer Auftreten? Ist das eine billige Webseite, die irgendwo zusammengebastelt wurde, wo unten noch das Logo mit drin ist, dass jeder weiß, okay, der bezahlt dafür nix, also keine Ahnung, irgendwie das Logo von Wix oder von, wie heißen die anderen, egal. Das merkt man, das merkt man relativ schnell. Ist eine professionelle Seite, die sehr anständig aussieht, gibt man der ganzen Sache selbstverständlich auch Wertigkeit. Kennt man vielleicht selber, ich weiß nicht genau so, das Zeug, was ist, wie tief gefrorenes Obst mit dem frischen Obst vom Biohändler. Weiß mal auch, es ist was unterschiedliches, auch wenn es im Endeffekt das Gleiche ist. Trotzdem gibt man gewissen Dingen eine andere Wertigkeit und erwartet selbstverständlich auch einen anderen Preis. Wenn ich die tief gefrorenen Erdbeerkaufe, ist es klar, dass ich fürs Kilo deutlich weniger bezahle, als wenn ich das jetzt beim Biohändler kaufen würde, wo ich genau sehen kann, okay cool, wenn ich die Tür rausgehe und geh hinter den Laden flücken, die das genau dort. Cool, ich könnte es selber machen, wenn ich das wollte, aber ihr wisst, worauf ich hinaus möchte. Das ist halt schon eine andere Wertigkeit, dementsprechend auch ein anderer Preis. Wer jetzt trotzdem sehr viele Anfragen bekommt, die überhaupt nicht dazu passen, würde ich Preise mit reinnehmen, wo man sagt, so hey, ein Fotoshooting startet bei mir ab 300 Euro oder sowas in der Richtung, dann ist schon klar, wenn ich das lese und mir denke, viel zu viel, dann brauche ich gar nicht Anfragen. Soweit mal zu diesem Thema, so weit mal zu diesen Preisen, ich wäre vorsichtig, was das Veröffentlichen von Preisen angeht, erstens mal klar, habe ich schon gesagt, weil ihr euch aus der Vergleichbarkeit rausnehmen sollt, weil ein jemand, der anfragt, vielleicht gar nicht weiß, was er braucht, beziehungsweise auch gar nicht weiß, warum es zum Teil bei euch mehr kostet als bei anderen, warum ihr mehr kostet als das Fotostudio um die Ecke, vielleicht nehmt ihr euch mehr Zeit für den Kunden, vielleicht, ich weiß nicht, ist noch ein Album mit drin, was man auf der Webseite nicht sieht oder sowas in der Art oder vielleicht seid ihr halt einfach der bessere Fotograf und könnt das in irgendeiner Art und Weise argumentieren. Das müsst ihr euch in der Moment selber überlegen, da müsst ihr in der Moment selber hinten dran sein, das geht jetzt deutlich zu tief, aber es nimmt euch auch die Luft nach oben und das ist ein sehr guter Punkt, den ich auch lange Zeiten nicht auf dem Schirm hatte. Was würdet ihr denn machen, wenn, ich weiß nicht, euer Lieblingsprominenter euch anfragen würde? Bei mir ist das lustigerweise Terry Crews, also von den Schauspielern her, Terry Crews auf jeden Fall, nur mal so ein kleines bisschen persönlichen Einblick mit reinzubringen, ich würde für ihn wahrscheinlich gratis fotografieren, aber das meine ich nicht. Was wäre, wenn der anfragen würde und würde sagen, hey, deine Bilder sind so geil, sag mir mal, was ich für ein Porträt-Shooting bei dir bezahle. Und dann ist für euch selbstverständlich klar, dass ihr da auch ein bisschen mehr verlangen könnt. Ich gehe es jetzt rein hypothetisch, das ist definitiv klar, natürlich wird das wahrscheinlich nicht so schnell passieren, aber es wird wahrscheinlich andere Anzeichen geben. Ich weiß nicht, ein Brautpaar das anfragt, wo ihr schon seht in der Anfrage, so hey, kommen wir heiraten in der und der Location und ihr seht, wow, ja, das ist eine fünf Sterne Location, wo die mit essen und ich weiß nicht, Raummiete und den ganzen Hotelzimmern für die Gäste wahrscheinlich 50 bis 80.000 Euro zahlen. Und dann wollt ihr jetzt sagen, ja, eine Hochzeitsreportage, die kostet 500 Euro. Das ist in Deominien Budget einkalkuliert. Also gerade solche Sachen sind auch nochmal ein sehr guter Punkt und es kann euch im Übrigen auch im Nachhinein in Nachspeisen. Denn ich habe irgendwann meine Preise erhöht. Klar, das ist was, was regelmäßig kommt. Außerdem kann ich nicht immer auf der Fotoshooting für 50 Euro Geschichte hängen bleiben. Ich entwickel mich ja selber weiter, meine Bilder wären komplett anders und natürlich ist mein Terminkalender mit der Zeit auch immer voller geworden. Das wird aber schwierig, weil dann kommt man, also man kann es argumentieren, das ist klar, aber dann kommt man in diese Erklärungsnot, dass man in dem Moment halt auf der Webseite lange Zeit stehen hatte, es gibt alles für 50 Euro oder ich weiß nicht bei irgendwelchen Kooperationspartnern stehen hat, es gibt alles für 50 Euro und die merken sich das. Und dann kommt eine Nachricht nach dem Motto, ja, ich würde gern Fotoshooting bei dir buchen, 5 Euro stimmt ja noch. Und dann musst du in der Moment gerade wieder gegen diese Geschichte gegen argumentieren und natürlich auch wieder sagen, so hey, nein, es ist jetzt teurer, weil, warum existiert das überhaupt? Warum gibt man den Leuten diese Möglichkeit, aus der Vergleichbarkeit rausnehmen und auch nicht die Möglichkeit geben hier halt im Nachhinein nochmal zu sagen, so hey, so und so viel kostet es, was, was soll denn das? Hat ihr den Fehler auch mal? Mir hat mal eine Braut vorgerechnet, die mich für eine Hochzeit buchen wollte, beziehungsweise eine zukünftige Braut, die mich für eine Hochzeit buchen wollte. Warum ich denn von der Hochzeitsreportage teurer bin und wenn ich mein Fotoshooting-Paket für 120 Euro anbiete, sind das 60 Euro die Stunde und wenn ich dann 12 Stunden auf der Hochzeit wäre, dann wären das 620 Euro. Ja, war es in der Moment nicht. Das war ein Fehler. Ich schreibe keine Preise mehr auf die Webseite. Thema durch, ihr wisst Bescheid. So viel dazu, wenn ihr jetzt noch mehr lernen wollt, gerade zum Thema Preisgestaltung, gerade zum Thema Marketing, gerade das gesamte drumherum, der Business Part der Fotografie. Ich habe für euch zwei Gelegenheiten zum einmal der Fotografieakademie, klar, das Programm heißt genauso wie in der Moment auch dieser Podcast und dieser YouTube-Kanal, mein Mentoring-Programm, das absolute All-Inclusive-Paket, wo ihr alles bekommt, was ich in der Moment in irgendeiner Art und Weise gelernt habe, was ich unterrichte, sei es Video, sei es Fotos, sei es Business, sei es Bildbearbeitung, sei es Marketing, alles mit drin, inklusiver persönlicher Coachings. Wir treffen uns alle zwei Wochen und sprechen mal über ein besonderes Thema, über eure Fragen, was euch beschäftigt oder der Kurs Business für Kreative, wo es nur um das Business-Thema geht. Checkt die Links in der Beschreibung aus und wir sehen uns einfach oder hören uns in der nächsten Folge wieder.